Bundesweite Aufklärungsaktion

Chronische Erschöpfung

Millionen Menschen sind erschöpft und ausgebrannt. Sie leiden unter anhaltender Müdigkeit und fühlen sich nicht mehr im Vollbesitz ihrer körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit.

Neben verminderter Energie und Kraft kommen oftmals noch weitere Symptome hinzu. Hierzu gehören Schmerzen in Muskeln und Gelenken, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit und depressive Verstimmungen. Die Folgen können schwerwiegend sein und erhebliche Beeinträchtigungen in Beruf und Familie nach sich ziehen.

Chronische Erschöpfung in Verbindung mit Schmerzen und Depressionen ist weit verbreitet. © Phase4Photography / fotolia

Erschöpfung und Burn-out: Wichtige Fakten

Offiziellen Daten zufolge sind große Teile der Bevölkerung von einer chronischen Erschöpfungssituation betroffen. Bereits jeder dritte Berufstätige fühlt sich ausgebrannt. In einer Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland gaben 4,2% der Befragten an, dass bei ihnen ein Burn-out-Syndrom festgestellt wurde. Die Symptome sind keine Frage des Alters. Menschen aller Gruppen sind betroffen. Frauen häufiger als Männer.

Die Beeinträchtigungen können weitreichend sein: Eine verminderte Leistungsfähigkeit nimmt Einfluss auf das gesamte Lebensumfeld und zieht erhebliche soziale, psychische und materielle Folgen nach sich. Betroffene stoßen oftmals auf Unverständnis und fühlen sich mit ihrem Problem allein gelassen.

Der Körper verliert die Fähigkeit zur Selbstregulation

Typisch für chronische Erschöpfung und Burn-out ist eine anhaltende und lähmende Müdigkeit. Diese lässt sich durch Schlaf, Erholung und Ruhephasen kaum bessern.

Bei chronischem Verlauf der Erkrankung verliert der Körper nach und nach seine natürliche Fähigkeit zur Selbstregulation. Auch in Phasen ohne akute Belastung kehrt der Organismus nicht mehr auf ein normales Ruheniveau zurück. Ein Teufelskreis kann entstehen.

Erkrankung mit vielen Symptomen

Betroffene leiden oftmals unter einer Vielzahl weiterer Symptome, die die Lebensqualität zusätzlich beeinträchtigen. Neben Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit, Gedächtnisstörungen und Depressionen treten auch diffuse körperliche Schmerzen auf. Patientinnen und Patienten berichten dabei insbesondere über Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen und Kopfschmerzen.

Wegen der Vielfalt der Beschwerden wird in der Medizin auch von einem Erschöpfungssyndrom gesprochen.

Häufig ist ein Vitamin B-Mangel die Ursache

Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Stress am Arbeitsplatz über Belastungen im privaten Umfeld bis hin zu Spannungen in Familie und Partnerschaft.

Häufig sind chronische Erschöpfungszustände aber auch Folge eines nicht erkannten Vitamin B-Mangels. Dies erklärt, warum das Beschwerdebild oftmals mit Schmerzen einhergeht.

B-Vitamine sind unverzichtbar für die normale Nervenfunktion. Diese ist auf intakte Myelinscheiden angewiesen, die die Nervenzellen umgeben und elektrisch isolieren. Bei einem Mangel an B-Vitaminen können die Myelinscheiden degenerieren, da der sogenannte C1-Stoffwechsel gestört ist.

Vitamin-B-Mangel ist eine häufige Ursache für das Entstehen von chronischer Erschöpfung © DOC RABE Media / fotolia

Ein wichtiges Indiz für einen Vitamin-B-Mangel sind erhöhte Werte von Homocystein im Blut. Diese lassen darauf schließen, dass in den Zellen keine ausreichende Versorgung mit Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure vorliegt. Die Wissenschaft nennt dies ein intrazelluläres Defizit.

C1-Stoffwechsel und B-Vitamine

Der C1-Stoffwechsel ist verantwortlich für rund 140 biochemische Prozesse im menschlichen Körper. Dazu gehören auch die Funktion und Regeneration der Myelinscheiden sowie die Herstellung von energiespendenden Stoffen wie Adrenalin, Cholin oder Carnitin.

Für einen intakten C1-Stoffwechsel müssen Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure in der Zelle in einem ausgewogenen Verhältnis vorhanden sein. Ist dies nicht der Fall, wird der C1-Prozess gestört. Erschöpfung und Schmerzen können entstehen.

Was bei der Behandlung von Erschöpfung wichtig ist

Bei vorübergehenden oder akut auftretenden Erschöpfungszuständen können einige einfache Maßnehmen helfen, wieder zu Kraft und Ausgeglichenheit zurückzufinden:

  • Regelmäßige Ruhephasen in den Tagesablauf einplanen
  • Ausreichend schlafen und möglichst keine Sorgen mit in das Bett nehmen
  • Konflikte lösen und Stressfaktoren reduzieren
  • Keine Arbeit und Probleme mit in den Urlaub nehmen
  • Einen Ausgleich zu täglichen Belastungssituationen suchen. Sport ist vielfach ein Mittel der Wahl.
  • Auf gesunde und ausgewogene Ernährung achten.

Wichtig ist, den Verlauf einer Erschöpfungssymptomatik genau zu beobachten. Denn – je länger der Zustand anhält, desto größer ist die Gefahr einer Chronifizierung. Das Risiko, einen Burn-out zu entwickeln, steigt.

Betroffene sollten deshalb grundsätzlich einen Arzt aufsuchen, wenn die Selbstbehandlung nicht kurzfristig zum Erfolg führt. Dies gilt auch für die Selbstmedikation mit rezeptfreien Arzneimitteln aus der Apotheke.

Der Ausgleich eines Vitamin B-Mangels

Bei einem Mangel an B-Vitaminen - als Ursache von Erschöpfung und Schmerzen - sollte auf eine ausgewogene Versorgung geachtet werden.

Eine Behandlung kann nur dann ihre Wirkung entfalten, wenn die zugeführten Vitamine auch ausreichend vom Körper aufgenommen werden. Die Medizin spricht in diesem Zusammenhang von der sogenannten Bioverfügbarkeit.

Forschungsergebnisse belegen, dass bei vielen Menschen die Aufnahme von Vitamin B12 über den Magen-Darm-Trakt nur unzureichend ist. Um die vollumfängliche Aufnahme einer Aufbaukur von B-Vitaminen zu erreichen, wird von Experten eine parenterale Zufuhr (per Injektionen oder Infusionen) empfohlen. Eine aktuelle Studie im Rahmen ärztlich verabreichter B-Vitamine hat gezeigt, dass dadurch das psychische und körperliche Befinden deutlich gebessert werden kann.

Die Deutsche Gesundheitshilfe klärt auf

Chronische Erschöpfung und das Burn-out-Syndrom sind keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen. Millionen Menschen sind betroffen und spüren täglich, wie Müdigkeit und nachlassende Kraft die Lebensqualität nachhaltig stören können.

Nicht selten werden erste Symptome ignoriert oder verdrängt. Auf die Dauer kann sich daraus eine ernstzunehmende Erkrankung entwickeln. Die berufliche und private Leistungsfähigkeit kann dadurch deutlich und für längere Zeit beeinträchtigt werden.

Neben Antriebslosigkeit und Schwäche kommen häufig weitere Beschwerden hinzu. Ein gefährlicher Kreislauf aus Erschöpfung, psychischen Verstimmungen und Schmerzen kann die Folge sein.

Die Deutsche Gesundheitshilfe hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, im Rahmen einer bundesweiten Aufklärungsaktion über dieses Thema zu informieren. Ziel ist es insbesondere, Wege aus der Erschöpfungsspirale aufzuzeigen.

Chronische Erschöpfung – Broschüre Deutsche Gesundheitshilfe

Ausführliche Informationen

Die neue Broschüre ‚Chronische Erschöpfung‘ enthält wichtige Hinweise und praktische Tipps zum Nachlesen. Sie informiert, wie eine chronische Erschöpfung entsteht, welche Folgesymptome es gibt und worauf bei der Behandlung zu achten ist.

Broschüre: Chronische Erschöpfung